Traditionskegelclub von 1992

LTU 2001
09. - 11. November 2001 nach Köln

Tourbericht

Kegeltour Köln 09. - 11.11.2001 - „en superjeile Zick“

Nach den finanziellen Auswüchsen der Mallorca Tour 2000 sollte es diesmal eine „Low-Budget-Tour“ werden. Doch alles kam ganz anders.
Es fing damit an, daß Wixää, als Intimkenner der Kölner Szene, beauftragt wurde eine angemessene Unterkunft für uns zu buchen. Zwar hatten wir ihm gesagt, dass wir uns ja sowieso nur ein paar Stunden im Hotel aufhalten würden, doch ein Stundenhotel sollte es ja dann doch nicht sein.Unsere Herberge bot zwar ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, da aber auf dem einen oder anderen Zimmer von früh bis spät der Pornokanal („Du kannst ja sprechen !“) gebucht wurde, wäre eine Ibiza Tour auch nicht teurer gekommen. Schließlich kam uns auch noch - überraschender Weise- das Hoppeditz-Erwachen dazwischen. - Aber alles von Anfang an:

Erster Tag:

Während der Zugfahrt wurde von DJ Chicken Musik aufgelegt, so dass wir gleich in Party Stimmung kamen. Da wir vergeblich auf den Mitropa-Mann gewartet hatten, wurden schnell die eigenen Bierreserven gezückt und der Samba-Express rollte. Pläät hatte offensichtlich an „doh Maach“ von Drecksacksäufer Linda gedacht und bot die Weihnachtsedition von Underberg feil. Linda, der wohl schon an die Präsidentenwahl auf der obligatorischen Jahreshauptversammlung gedacht hatte, witterte Wahlbetrug ob dieser unentgeltlichen Zuwendung an das Wahlvolk!! Um seinerseits die Gunst der Kameraden zu erringen wurden halbgare Frikadellen gereicht. Eigentlich hatte Linda diese noch ein paar Stunden auf die Zugheizung legen wollen, um damit einen Anschlag auf einen eventuell neuen Präsidenten vornehmen zu können.

Nachdem uns dann der als Taxifahrer arbeitende Opa von Graf Berge von Trips zu unserem Hotel gebracht hatte, ging es dann sofort zum „Früh“. Dort wurde dann feierlich der vor einigen Jahren in diesem traditionsreichen Haus begründete „Kölner Schwur“ noch einmal bekräftigt und auf unsere Youngster erweitert.
Trotzt Einsatz unseres Pöbelbeauftragten auf den Köbes, gelang es nicht einen Tisch mit Sitzgelegenheit für uns zu ergattern. So verließen wir nach einigen Kölsch das „Früh“ und machten uns auf den Weg zu „Joe Champs“, um dort eine kleine Mahlzeit einzunehmen. Es handelte sich um eine typische „American Sportsbar“ in der wir uns an leckerer Junk-Food überfressen hatten.

Willenlos und völlig lethargisch ließen wir uns von Linda in die „Klapsmühle“ führen. Natürlich eine Schlagerfalle. Da wir aber übereilt ein Fass Kölsch erstanden hatten, konnten wir nicht mehr raus. Da die Musik sowieso unterirdisch schlecht war, gingen wir samt Fässchen gleich in den Keller.

Voller Stolz entkleideten wir uns dort bis auf unser neues Tour-Shirt. Zeugwart Chicken hatte diesmal einen dezenten LTU-roten Grundton gewählt, der ergänzt durch die Tourinitialien “LekkeTäsch Unterwegs” für einige Verwirrung unter den wohl etwas unterbelichteten Gästen der Disco sorgte. Schnell wurden wir als LTU-Bodenpersonal auf Betriebsausflug erkannt, da diese Pleitegeierfirma sich schon seit Jahren mit unseren Insignien ziert.
Weil sich unser Ferienflieger bekanntlich zu dieser Zeit in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten befand war uns die Anteilnahme der Anwesenden sicher. Unsere Chance erkennend wurde die Mitleidstour bis zum Exzess weiter geritten. Pläät behauptete Chynasky sei ein Kofferkuli-Helfer dessen Dienste nicht länger benötigt würden, er davon aber noch gar nichts wüsste. Besonders beim weiblichen Geschlecht wurde der Mutterinstinkt geweckt. So konnten einige Bier geschnorrt und die Kegelkasse geschont werden.

Spät in der Nacht wurde beschlossen noch einmal die Lokalität zu wechseln. Das „Wiener-Steffi“ sollte es sein. Ab 4.00 Uhr schien dort das Motto „Reste-f.....“ ausgegeben worden zu sein. Der Schrott auf der Tanzfläche war irgendwie übergeblieben, da er wohl keinem Geschlecht eindeutig zuzuordnen war. Ein ausnahmsweise junges wie hübsches Mädchen mühte sich mit einem lästigen Verehrer beim Tanzen ab. Dies hatte auch unser Pöbelbeauftragter und „Mätre de Dance“ Wixää erkannt.
Schnell wurde der Tanz-Kretin abgeklatscht und die verdutzte Tanzpartnerin wie ein Lasso durch die Luft geschleudert. Dies wäre sicher noch lange so weitergegangen, hätte Chynasky nicht beherzt eingegriffen und das Mädel samt Anhang verjagt. Wölff zwischen Irritation und kameradschaftlicher Schadenfreude zu Chynasky: "Was hast Du zu ihr gesagt ? - Geh weg !?"

Zweiter Tag:

Am Samstagmorgen stand die traditionelle JHV 2001 an. Im „Altstadt Päffgen“ wurde dafür die ideale Lokalität in lockerer Frühschoppen-Atmosphäre gefunden.

Linda, der amtierende Präsident, hatte sich einiges vorgenommen und eine dreiseitige Rede vorbereitet. Leider hatte er mit Seite eins und drei seine Frikadellen eingepackt, so dass er zu seinem Entsetzen und unserer Erleichterung nur noch den Mittelteil seiner Rede finden konnte. Alles autoritäre Gehabe nutzte ihm nichts. Die Ämter wurden nach alter Sitte neu verlost und der Kassierer Arnold auf Lebenszeit bestätigt.
Das Losschicksal bestimmte einen Generationenwechsel. Ken o´B., einer unserer Youngster, wurde neuer Präsident, der Bart war ab!!

Nach der JHV wurde eine Delegation zur Auffindung einer geeigneten Sportstätte für den abendlichen Fußballfight “Tschernobyl” vs. Deutschland abgestellt. Die getreuen Pläät, Chynasky und Waldää führten unterdessen den Frühschoppen fort und hielten die Stellung.

Für den Fußballabend wurde wieder das „Joe Champs“ angesteuert, da dieses über eine große Fernsehleinwand verfügte. Zu unserem Entsetzen war der Schuppen schon so voll, dass uns der Frikadellenwender am Eingang den Zutritt verweigerte. Da zeigte Chynasky wieder einmal sein ganzes Taxifahrt-Feilschertalent. Er behauptete einfach, dass uns die Bedienung vom Vortag, deren Namen er aufgeschnappt hatte, Plätze reserviert hätte. Kurz wurde der Türsteher unsicher und wurde von uns einfach zur Seite gedrückt. Geschafft!!
Bei guter Stimmung nahm das Spiel den bekannten Verlauf. Chynasky, Wixää und Waldää wurden noch von der ZDF Sportreportage interviewt, wobei nur der kompetenteste Kommentar von Waldää-Netzer auch tatsächlich gesendet wurde. Aber auch der Pony und die Augenbrauen von Chynasky schafften den Weg ins Fernsehen. Im Maredo wurde kurz eine Mahlzeit eingenommen und der Kellner gezwungen uns seine Freundin vorzustellen.

Dann ging es ab in „Die Flotte“. Nach verhaltenem Beginn war nach kurzer Zeit der Teufel los und es zeigten sich schon prä-karnevalistische Auswüchse.
Simone, die Saftschlepperin, scheute nicht den Weg auf die Empore, von wo der Ausguck einiges zu bestaunen bot. Die überlegene Akustik dieser erhöhten Position wurde ein ums andere mal genutzt, um das anwesende Publikum mit selbst gesungenem Halb-Playback zu erfreuen.

Da die verschwitzten “LTU”-Shirts für die Mitleidsnummer nicht nochmals herhalten konnten, versuchte Wölff es mit der nicht minder erfolgreichen „Ich-bring´-Dich-(auf unserer Internet-Seite-) ganz-groß-´raus-Nummer“ (s. kleine Auswahl im Fotoalbum).

Auf dem Weg ins Hotel trennten sich unsere Wege kurz. Ken o´B, Waldää und Chynasky schauten noch kurz in der Hamburger-Halle vorbei. Besonders Chynasky schien noch richtig Kohldampf zu haben. Wie ein Kind an der Losbude mit zehn mal „Freie Auswahl“ zeigte er nur gierig auf die Preistafel: „Und das, und davon, und dies und jenes, aber ne große.........“ und so weiter. Zu seinem Entsetzen und zur Belustigung der zahlreichen Gäste stellte er fest, dass sich in seiner Geldbörse außer zwei ungestempelten FC Bayern Briefmarken und dem Brustbild seiner Frau weder ein Schein noch eine Münze befand. Zum Glück konnten die treuen Kameraden aushelfen.
So nahmen wir dann unser spätes Mahl ganz gepflegt auf einem als Tisch dienenden, versifften Stromhäuschen ein.

Die anderen machten noch einen verhängnisvollen Abstecher in die „Venusfalle“. Die Kameraden hatten zu spät gemerkt, dass dort Blechhosenzwang für alle Heteros bestand. Der Bündnisfall war eingetreten.

Pläät war dort auch der Türsteher der „Flotte“ aufgefallen und nutzte das zufällige Wiedersehen, um ihm eine Frage zu stellen, die ihn wohl schon den ganzen Abend beschäftigt hatte: „Warum guckst Du eigentlich immer so doof?“ Zum Glück wollte der doppelt so große Türsteher keinem weiteren Klischee gerecht werden und ließ Pläät am Leben. Beide wurden noch gute Freunde. Auch Wölff räumte mit Vorurteilen auf und zeigte sich tolerant und einfühlsam, sein Motto lautete: „Mein Arsch gehört mir!“.

Dritter Tag:

Nachdem wir souverän aus unserem Hotel ausgecheckt hatten, wollten wir nur kurz unser Gepäck am Bahnhof abgeben und uns dann in das Treiben des 11.11. stürzen. Leider hatten das wohl auch 500.000 andere vor.

Wir würden noch heute vor dem Gepäcksafe stehen, hätten wir nicht die gefürchtete lekketäsch-Rotte gebildet, mit der die anderen Wartenden einfach übervorteilt wurden. Nachdem wir hier und da eingekehrt waren, fanden wir im „Löwenbräu“ das, was wir gesucht hatten. Kölsch für 6 Mark, totale Überfüllung und Karnevalsmusik bei 680 dB.

Nachdem wir das volle Programm abgespult hatten ging’s noch mal zum Heumarkt. Nach einer kurzen Stärkung wurde abschließend der „Walfisch“ besucht. Dies wäre dem Kegelbruder Chynasky fast zum Verhängnis geworden. Waldää hatte ihm aus zu großer Entfernung seine Jacke zugeworfen. Leider stand eine ziemlich verspannte Krähe im Weg. Angeblich war Chynasky schuld, dass sie sich mit ihrem sieben Stunden Kölsch bekleckert hatte. Die Stunde ihres kleineren quadratischen Begleiters war gekommen, er wollte unserem Chynasky die Nase gerade hauen. In letzter Sekunde konnte Waldää das Leben Chynasky´s retten und dem Kampfdackel noch eine Unfallversicherung verkaufen.

Auf dem Bahnsteig verwechselte ein junger Osmane den noch fahrenden Zug mit einem englischen Linienbus und versuchte bereits während der Einfahrt des Zuges die Tür zu öffnen. Flugs schritt THW-Führungskraft Chicken ein, indem er sich dem heranstürmenden als Poller zur Verfügung stellte. Eine gute Tat war vollbracht!

Auf der Heimfahrt schloss sich der Kreis. Pläät schenkte den restlichen Underberg aus und wir zwangen zwei junge Leute zum Mittrinken.

Eine unserer besten Kegeltouren war zu ENDE

Waldää Dezember 2001


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